Stefan Rogge
Für mich ist Architektur Ausdruck und Bühne gesellschaftlicher Realitäten. Wichtig ist mir dabei, die Utopien nicht aus dem Auge zu verlieren. Eine Leitlinie meiner Tätigkeit ist daher die Überzeugung, dass die Kunst für uns Architekt*innen und die übrigen Beteiligten darin besteht, in Würde Kompromisse zu formen.
Nach Abschluss der Fachoberschule für Gestaltung in Fulda war die logische Konsequenz für mich ein Architektur-Studium an der Gesamthochschule in Kassel. Dabei lagen meine besonderen Interessen auch in den sozialen Prozessen und den ökologischen Möglichkeiten des Bauens. Folgerichtig war ich im Rahmen von Projektarbeit parallel zum Studium an der Koordination, Planung und Begleitung der Bauausführung von Studioräumen beteiligt, die das Freie Radio Kassel zum großen Teil in eigener Vereinsarbeit erstellt hat und anschließend in Nutzung nahm.
Während der nachfolgenden Freiberuflichkeit und Mitarbeit bei namhaften Architekturbüros in Hamburg konnte ich besonders intensiv Erfahrungen mit genossenschaftlichem Wohnungsbau in Hamburg sammeln – dort habe ich die Realitäten des Bauwesens kennen gelernt. Durch die Mitarbeit bei HHBB in der Baubetreuung von Wohnprojekten schließt sich gewissermaßen ein Kreis für mich.
Privat hat mich das Thema des gemeinschaftlichen Wohnens immer sehr interessiert und zeitweise auch intensiv begleitet. Aus dieser Verbundenheit resultiert mein Verständnis für die Ansätze und auch die Schwierigkeiten, die eine Wohnprojektgruppe zu meistern hat. Die Gruppen in ihren Entscheidungsfindungen, zumindest in architektonisch/technischer Hinsicht zu unterstützen, ist mir ein großes Anliegen. Am meisten Freude empfinde ich im direkten Gespräch mit den Kund*innen und den Fachplaner*innen, bei der Lösungsfindung, im kreativen Zusammentragen der Möglichkeiten - und wenn es dadurch zu einem guten Ergebnis in gebauter Realität kommt.